Ein multiples Krisenszenario aus steigenden Energie- und Materialpreisen, Lieferengpässen und zu wenig Fachkräften bedroht die Gewerke, sogar auch existentiell. Viele kämpfen noch immer an den Spätfolgen der Corona-Pandemie. Da treiben steigende Energie- und Materialkosten viele Gewerke an den Rand der Geschäftstätigkeit. Gerade energieintensive Betriebe sind davon betroffen. So sieht sich zum Beispiel das Bäckerhandwerk hohen Rohstoffpreisen gegenüber, die man nicht komplett an die Kunden weitergeben kann – denn wer kauft schon ein Brötchen zu 1 € oder Brot für 8 €? Die Wenigsten…
Friseurbetriebe stöhnen unter den Kosten für den hohen Warmwasser- und Heizungsbedarf. Hier gibt es schon den ein oder anderen Laden, der einen zusätzlichen Ruhetag einführt, um dadurch Kosten einzusparen. Viele haben aber auch noch mit weiteren Problemen zu kämpfen. So treffen lange Lieferzeiten nicht nur das Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk (Stichwort Wärmepumpen), sondern auch die Zimmereien und Dachdeckerbetriebe. Das findet man auch im Kfz-Handwerk. Da kaum Neu- und Gebrauchtwagen auf dem Markt sind, muss man mit Lieferzeiten jenseits von sechs Monaten rechnen. Problematisch ist auch die Abwanderung von Fachkräften zu besser bezahlten Jobs in die Industrie. Viele Arbeitnehmer sind durch die hohen privaten Energiekosten dazu gezwungen sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen, der vielleicht etwas mehr bezahlt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Unsicherheiten bei der Kostenentwicklung, eine katastrophale Planungssicherheit und die Angst vor der Zukunft alle Gewerke betreffen und belasten.
Quelle: Deutsches Handwerksblatt