Für unsere Reihe „BDS Mitglieder vorgestellt“ stand uns dieses Mal Herr Florian Gramm, einer der Geschäftsführer der primus finance GmbH, Rede und Antwort.

 

Hallo Herr Gramm, bitte stellen Sie uns Ihr Unternehmen vor.

Wir sind bei der primus finance GmbH im Bereich der Honorar-Anlagenberatung tätig, d.h. wir beraten Menschen, vornehmlich Selbstständige, Unternehmerinnen und Unternehmer, bei Ihren Finanzanlagen, erarbeiten Finanzpläne, Anlagestrategien und kümmern uns um das Vermögensmanagement.

Was uns im Wesentlichen unterscheidet, ist, dass wir das auf Honorarbasis umsetzen, das bedeutet, wir werden nur für unsere Beratung in Form eines Honorars bezahlt und verkaufen keine Finanzprodukte. Wir geben konkrete Anlageempfehlungen, aber verdienen keine Provision oder Kickback-Zahlungen von den Gesellschaften. Das macht uns 100% frei und unabhängig und wir können unsere Mandanten wirklich beraten, ohne etwas verkaufen zu müssen.

Unser Antrieb ist, dass wir immer wieder viele sehr unvorteilhafte Finanzprodukte für die Anleger am Markt entdecken, die viel zu hohe Kosten aufweisen und die Menschen, die in diese Produkte wie z.B. Lebensversicherungen oder diverse Fondspolicen, einbezahlen, um ihre Rendite bringen. Wir möchten hier aufklären und den Menschen zeigen, dass das auch deutlich besser geht.

Neben der Honorarberatung bieten wir das Thema ‚finanzielle Bildung‘ an und geben dafür Workshops bei Unternehmen, an Schulen und Universitäten und veranstalten auch eigene Events zu diesem Thema.

 

Neben Vermögensaufbau oder Vermögenswachstum bieten Sie auch eine Altersvorsorge im Rahmen eines langfristigen Fondssparplans an. Wie kann so etwas gut für den Ruhestand greifen?

Wichtig ist, dass man zunächst einmal begreift, dass von der gesetzlichen Rentenversicherung keine ausreichende Unterstützung im Rentenalter zu erwarten ist und man auf jeden Fall selbst privat vorsorgen muss, will man sein Alter in Würde erleben.

Im Bereich der Altersvorsorge ist es wichtig erstmal zu eruieren, was man im Rentenalter an Geld inflationsbereinigt benötigt und was man von der gesetzlichen Rente bekommt, insofern man dort einbezahlt. Dann errechnen wir die Rentenlücke und erarbeiten Strategien, wie diese Lücke, plus ein bisschen mehr, optimal abgedeckt ist.

Wie bei allen Anlagen ist das in erster Linie abhängig vom Anlegertyp, welcher Risikotyp man ist, wie viel Ansparzeit zur Verfügung steht, wieviel Geld man pro Monat sparen kann und möchte usw. Eine weltweit gestreute ETF-Strategie mit einem Steueroptimierungselement versehen und einem intelligenten Auszahlplan, ist zum Beispiel eine sehr bewährte und für die Altersvorsorge optimale Anlagestrategie.

 

Was muss man bei ETF- und Aktienfonds beachten und wo werden hierbei die meisten Fehler gemacht?

Zwei Hauptfehler fallen uns immer wieder auf:

Erstens: Die meisten Menschen in Deutschland, die in Aktienfonds investieren möchten, machen dies über viel zu teure Finanzprodukte, wie in etwa Fondspolicen, die regelrechte Renditekiller sein können. Nicht selten kostet das die Anleger weit über 100.000,00 € über die komplette Laufzeit. Das fällt niemandem auf, weil man ja gefühlt nichts dafür bezahlt, sondern einfach nur die monatliche Sparrate einbezahlt. Prozentual werden aber Abschlusskosten, laufende Provisionen, Fondskosten, Transaktionskosten usw. abgezogen, die die Renditeentwicklung solcher Finanzanlagen maßgeblich beeinträchtigen. Wirklich reich wird bei solchen Finanzprodukten oft nur eine Seite und das sind nicht die Kunden.

Zweitens: Durch den im Internet entstandenen ETF- und Onlinebroker-Hype investieren viele Menschen selbst direkt in ETFs. Prinzipiell schon mal besser als in irgendein windiges Finanzprodukt. Das Problem ist nur, dass die Menschen die Schwankungen der Märkte oft mental nicht aushalten, Märkte falsch einschätzen, sich selbst überschätzen und sehr, sehr oft im falschen Moment verkaufen und auch die Gewichtung und Zusammenstellung der einzelnen ETFs vollkommen falsch wählen. Hier wird suggeriert, dass investieren super-einfach ist und wirklich jeder kann. Die Realität sieht leider anders aus: Studien belegen, dass Menschen, die selbstständig, ohne Unterstützung, mit Onlinebrokern investieren eine durchschnittliche Rendite von 2,5-3% p.a. erzielen. Das entspricht gerade mal einem Drittel dessen was möglich wäre und wenn man hier noch die Inflation berücksichtigt ist das Ergebnis mehr als ernüchternd.

Wir raten in allem Fall sich einen unabhängigen, objektiven Finanzberater zu suchen, der einen dabei unterstützen kann.

 

Sie bieten auch den Bereich Immobilien und Finanzierung an. Durch die derzeitige Zinserhöhung ein momentan schwieriges Thema. Wie können Sie Interessenten auch jetzt weiterhelfen?

Immobilien sind für unsere Anleger/innen und für Anleger/innen generell interessant in einen Vermögensmix mit einzubauen. Wir arbeiten hier mit einem Netzwerk aus Immobilienmaklern und Bauträgern zusammen, die sich vor allem auf das Thema off-market Immobilien, also Objekte, die noch nicht öffentlich zugänglich sind, spezialisiert haben und in Kombination damit, bieten wir Finanzierungen an. Auch hierbei vollkommen transparent und unabhängig, mit dem Zugriff auf sämtliche unterschiedliche Bankkonditionen.

 

Wieso sind Sie Mitglied im Bund der Selbständigen?

Im täglichen Unternehmer/innen-Dasein ergeben sich immer wieder Herausforderungen, die sich meist mit dem Wissen und der Unterstützung anderer besser meistern lassen als alleine. Netzwerke optimal genutzt, stärken einen selbst und geben einem die Möglichkeit andere zu stärken. Der Austausch mit anderen, über deren Situationen im Alltag der Selbstständigkeit, ist einer der Hauptgründe für unser Engagement im Bund der Selbstständigen.

 

Foto: primus finance GmbH