Thema: Bildung
Der Bund der Selbständigen fordert:
Ausbildungsfähigkeit der jungen Menschen verbessern
Viele Selbständige berichten, dass sie intensiv mit ihren Auszubildenden an Kompetenzen arbeiten müssen, die eigentlich in der Schule vermittelt werden sollen. Dies beginnt mit der Pünktlichkeit, dem Auftreten und den Umgangsformen der Schüler und endet bei Lücken im Bereich Mathematik.
Die Schulen müssen sich in das Gedächtnis rufen, dass sie junge Menschen für die Ausbildung vorbereiten sollen. Hier können regelmäßige Gespräche und Kooperationen zwischen Schulen, Verbänden und Unternehmen zu Verbesserungen führen.
Wert von nicht-akademischen Berufslaufbahnen vermitteln
Immer mehr junge Menschen studieren. In diesem Jahr haben sich mehr junge Menschen für ein Studium anstatt für eine Ausbildung entschieden. Der BDS begrüßt die Tatsache, dass immer mehr Menschen an guter Bildung partizipieren. Gleichzeitig betrachten wir mit Sorge, dass durch diesen Trend der Pool potenzieller Auszubildenden immer kleiner wird. In Kombination mit der demografischen Entwicklung besteht die Gefahr, dass viele Unternehmen ihre Ausbildungsstellen nicht mehr besetzen können.
Die Politik muss verstärkt auf die Vorzüge von Lehrberufen hinweisen und die gesellschaftliche Wichtigkeit von Handwerkern und Facharbeitern betonen. Denn auch in Zukunft werden wir mindestens so viele Meister wie Master brauchen.
Mindestqualifikation für alle Gewerke
Im Jahr 2004 wurde im Zuge der Novellierung der Handwerksordnung der Meisterbrief als Notwendigkeit zur Gründung eines Betriebes in 53 Gewerken abgeschafft. Unter anderem sind hier die Berufe der Fliesenleger, Raumausstatter oder Goldschmiede betroffen. Die Novellierung der Handwerksordnung bewirkte jedoch nicht nur die Abschaffung des Meisterbriefes als Zulassungsvorraussetzung sondern beseitigte jeglichen Qualifikationsnachweis zur Ausübung dieser 53 Gewerke der sogenannten B1-Anlage. Die Ausbildungszahlen in diesen 53 Gewerken ging in den letzten Jahren dramatisch zurück. Der Bund der Selbständigen fordert eine Mindestqualfikation, die sowohl die fachlichen als auch die kaufmännischen Kompetenzen der Handwerker nachweisen soll.
Schulabbrecherquoten senken
In Rheinland-Pfalz verlassen immer noch rund 5 Prozent eines Jahrganges die Schule ohne Abschluss. Im Saarland bewegt sich der Anteil von jungen Menschen ohne Schulabschluss etwa im gleichen Bereich. Der BDS tritt dafür ein, diese Quoten zu senken und so der Wirtschaft weitere potenzielle Auszubildende zur Verfügung zu stellen.
Universitäten und Unternehmen besser vernetzen
In Rheinland-Pfalz und dem Saarland gibt es zahlreiche Universitäten und Fachhochschulen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist es wichtig, sowohl mit den Professoren als auch mit den Studierenden im Kontakt zu bleiben. Daher setzt sich der Bund der Selbständigen für eine stärkere Vernetzung von kleinen und mittleren Unternehmen mit Fachhochschulen und Universitäten ein. Eine Kooperation bietet für beide Seiten große Vorteile.
Konstanz in der Bildungspolitik
Die Bildungspolitik ist eines der wenigen Gebiete, in dem die Bundesländer nahezu vollkommene Eigenständigkeit haben. Leider bedeutet dies, dass sobald die Landesregierung wechselt sich die Parteien im Bereich der Bildungspolitik selbstverwirklichen. Immer neue Schulmodelle, neue Lehrpläne und sonstige Änderungen tragen nicht dazu bei, dass eine konstant gute Qualität gewährleistet werden kann. Zu viel Energie und Geld wird hier verschleudert.