Das Handwerk ist unterschiedlich durch die Pandemie betroffen. Gewerke aus den Bereichen Bau und Ausbau werden aufgrund des anhaltenden Baubooms auch in Zukunft volle Auftragsbücher haben und ihren Umsatz sogar verbessern. Andere Bereiche des Handwerks, wie Dienstleistungsbetriebe (Friseure und Kosmetiker), Kfz-Betriebe und Gesundheitshandwerker, aber auch Nahrungsmittelhandwerker bangen um ihre Existenz, da sie von behördlich angeordneten Schließungen stark betroffen waren/sind. Wie schon erwähnt sind die Auswirkungen sehr unterschiedlich, auch innerhalb der Branchen. So hat zum Beispiel eine Bäckerei mit einem angeschlossenen Café einen höheren Verlust zu beklagen wie eine mit einem ausschließlichen Thekenverkauf. Auch Vorbelastungen oder parallel zur Corona-Krise entstandene Belastungen innerhalb einer Handwerksbranche sorgen für eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage durch die Pandemie. Beispiele hierfür sind in der Kfz-Branche zu finden, wo strukturelle Änderungen, wie Dieselskandal, Elektromobilität und ein schleppendes Neuwagengeschäft den Umsatz bereits schmälerten. Allerdings gibt es auch Gewerke, die unabhängig von Corona in Schieflage geraten sind. Das Zimmerei- und Dachdeckergewerk sollte eigentlich von dem Bauboom profitieren, doch wirkt sich dieser Boom hier negativ aus. China und USA kaufen den Holzmarkt in Deutschland leer, so dass es paradoxerweise trotz voller Auftragsbücher zu massiven Problemen in der Beschaffung von Baumaterial kommt und Geschäfte nur schwierig durchzuführen sind. Die Folge ist auch hier Insolvenzgefahr.
Abschließend kann man sagen, dass, bezogen auf die jetzige Lage, Handwerk nicht gleich Handwerk ist. In vielen Bereichen gibt es immer noch eine gedrückte Stimmung und die Hoffnung einer Besserung.
Quelle: BDS, Handwerk in der Pfalz