Gut gemeint ist leider zu wenig. Der Inflationsbonus weckt falsche Hoffnungen, greift unverhältnismäßig in die Tarifautonomie ein und verfälscht unfair den Wettbewerb um rare Fachkräfte.
Die Bundesregierung hat sich im dritten Maßnahmenpaket für einen steuerfreien „Inflationsbonus” von 3000 € ausgesprochen. Diesen können Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern steuer- und abgabenfrei auszahlen. Dies kann in der aktuellen Inflationsspirale ein probates Mittel sein, so scheint es. In der Praxis sieht das allerdings anders aus. 35 Millionen Arbeitnehmer rechnen mit dieser Sonderzahlung. Selbst die Bundesregierung geht allerdings davon aus, dass nur etwa 5 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon in Genuss kommen werden. 30 Millionen werden somit leer ausgehen und zu Recht enttäuscht sein.
„Hier wird ein von der Regierung ein unlauterer Wettbewerb geschaffen. Nicht jeder Arbeitgeber kann es sich leisten, diesen Inflationsbonus an seine Arbeitnehmer auszuzahlen, erst recht nicht die kleinen und mittelständischen Betriebe. Damit ruft man eine Zweiklassengesellschaft bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern hervor. Es kann nicht die Lösung sein, Gehaltsschecks auf Kosten von uns Unternehmen zu versprechen, die sowieso schon durch Pandemie und die massive Energiekrise stark gebeutelt sind,“ so Liliana Gatterer, Präsidentin vom Bund der Selbständigen Rheinland-Pfalz & Saarland e.V.